KI im Alltag von KMU & Start-Ups

Zwischen Überforderung, Potenzial und echter Anwendung

„KI nicht zu nutzen ist so viel riskanter, als KI zu nutzen.“
— Florian Arndt, CEO Sons of Motion, KI Keynote Speaker

Dieses Zitat, das Florian Arndt kürzlich in seiner Keynote bei den Wirtschaftsjunioren München geprägt hat, bringt die Situation für viele Unternehmen treffend auf den Punkt. Während die einen künstliche Intelligenz noch als Zukunftsvision betrachten, hat sie für andere längst begonnen, den Arbeitsalltag grundlegend zu verändern.

Die operativen Teams – Deine „Angriffstrupps“ im Unternehmen

Was dabei auffällt: Zwischen naiver Technikbegeisterung und völliger Ablehnung fehlt oft der konstruktive, praxisnahe Mittelweg – gerade in kleinen und mittleren Unternehmen. Und genau dieser Mittelweg ist entscheidend, wenn Du KI nicht nur beobachten, sondern sinnvoll in Marketing und Vertrieb integrieren willst.

Warum Nichtstun keine Option ist

Die Zahl der verfügbaren KI-Tools steigt rasant – ebenso wie die Zahl der Mythen, Unsicherheiten und schlechten Beispiele. Ja, es gibt Tools, die überbewertet sind. Und ja, viele KI-Anwendungen sind aktuell noch unausgereift, unausgewogen oder schlicht unnötig.

Aber: Sich gar nicht mit KI zu beschäftigen ist keine valide Strategie.

Denn:

  • Kundenerwartungen verändern sich

  • Wettbewerber testen neue Wege

  • Prozesse lassen sich automatisieren – nicht aus Prinzip, sondern um Zeit zu gewinnen, die wirklich zählt

Sich heute noch komplett gegen KI zu entscheiden, wäre vergleichbar mit dem Versuch, im Jahr 2005 mit Faxgerät und Schreibmaschine gegen digitalisierte Prozesse anzukommen. Das führt unweigerlich in die Sackgasse – insbesondere im Marketing und Vertrieb, wo Geschwindigkeit, Relevanz und Personalisierung entscheidend sind.

Oder wie es ein zweites Zitat aus der Keynote ausdrückt:

„Die KI ist nie wieder so schlecht wie heute.“

Mit anderen Worten: Der richtige Zeitpunkt zum Einstieg ist jetzt.

Zwischen Hype und Realität: Was KI (nicht) kann

Trotz aller Potenziale ist es ein Fehler, KI blind zu vertrauen oder sie als Allheilmittel zu betrachten. Die Realität zeigt: Viele Use Cases in KMU funktionieren nur dann gut, wenn menschliche Fähigkeiten gezielt eingebunden werden.

Denn:

  • Kreativität, Empathie und Kontextverständnis lassen sich (noch) nicht automatisieren

  • Kunden wollen am Ende mit Menschen sprechen, nicht nur mit Maschinen

  • Vertrauen entsteht durch echte Beziehung – nicht durch perfekten Prompt

Deshalb ist es entscheidend, nicht in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken: Es geht nicht darum, ob Menschen oder Maschinen besser sind. Es geht darum, wie beides zusammenspielen kann – in gut geführten, klar strukturierten Prozessen.

Praxisbeispiel: Führungskräfteentwicklung mit KI-Unterstützung

Ein spannendes Beispiel dafür hat Christoph Haas gezeigt: Coaching für Führungskräfte in Zusammenarbeit mit GPT.

Dabei ersetzt die KI nicht den Coach – sie ergänzt ihn.

  • GPT hilft bei der Reflexion

  • Strukturiert Feedback

  • Unterstützt bei der Vor- und Nachbereitung von Coaching-Sitzungen

Das menschliche Gegenüber bleibt dabei zentral. Aber die KI erweitert die Möglichkeiten: effizienter, strukturierter, messbarer.

Und genau darin liegt die Kraft: KI als Werkzeug, nicht als Ersatz.

Diese Denkweise lässt sich auch auf viele Bereiche im Marketing und Vertrieb übertragen:

  • Kampagnenplanung mit KI-Unterstützung: KI analysiert Datenmuster, der Mensch entscheidet über Tonalität und Timing

  • Leadqualifizierung durch automatisierte Scores: Aber das Gespräch bleibt persönlich

  • Content-Generierung als Grundlage: Doch die finale Abstimmung erfolgt durch kreative Köpfe mit Branchenverständnis

Tipps für den Einstieg in KI im Marketing & Vertrieb

Wenn Du KI sinnvoll in Deinem Unternehmen einsetzen willst, ohne Dich zu verlieren, helfen Dir diese Prinzipien:

1. Klein starten – aber starten

Du brauchst keine Komplettlösung. Fang mit einem Bereich an: z. B. Texterstellung, E-Mail-Personalisierung oder internes Reporting. Lerne, wie die Tools funktionieren – und was sie brauchen, um Dir wirklich zu helfen.

2. Mensch + Maschine denken

KI ist kein Selbstzweck. Überlege immer: Wo kannst Du Deine menschliche Stärke – Empathie, Urteilsvermögen, Fachwissen – mit der Skalierbarkeit und Geschwindigkeit der KI verbinden?

3. Standards und Prozesse schaffen

KI funktioniert am besten in wiederholbaren Aufgaben. Das bedeutet:

  • klare Ziele definieren

  • gute Prompts entwickeln

  • Workflows dokumentieren

So erreichst Du nicht nur Effizienz, sondern auch Qualitätssicherung.

4. Datenschutz & Verantwortung mitdenken

Gerade in Marketing und Vertrieb wird oft mit sensiblen Daten gearbeitet. Achte darauf, dass Deine eingesetzten Tools DSGVO-konform sind – und dass Deine Mitarbeitenden wissen, was erlaubt ist und was nicht.

Fazit: KI ist weder Heilsbringer noch Bedrohung – sondern Werkzeug

Als Marketing- und Vertriebsberater für KMU sehe ich es täglich: Die Unternehmen, die sich aktiv, aber reflektiert mit KI auseinandersetzen, haben einen Vorsprung. Sie nutzen die Technologie dort, wo sie sinnvoll ist – und setzen gleichzeitig auf das, was sie als Unternehmen besonders macht: persönliche Beziehungen, Branchenwissen und unternehmerisches Gespür.

Wenn Du bereit bist, die nächsten Schritte zu gehen – ohne in Aktionismus zu verfallen – lohnt es sich, KI jetzt konkret in Deine Marketingstrategie und Sales-Optimierung zu integrieren.

Du willst KI gezielt für Marketing und Vertrieb einsetzen?

Ich begleite Dich – strategisch, operativ und mit einem klaren Blick auf das, was wirklich sinnvoll ist.

Ob als Sparringspartner, in der operativen Marketingunterstützung oder im Rahmen eines Interim-Managements.

Mehr erfahren über meine Leistungen im Bereich Marketingstrategie und Sales-Optimierung für KMU und Start-ups findest du auf meiner Website www.connective-consulting.de

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